Eines der drei ELITE-Turniere des Jahres lockte neben den Topspielern des Landes auch den einzigen österreichischen Badminton-Olympioniken der letzten Spiele in Paris auf das Spielfeld. Mit Collins-Valentine Filimon und seiner Partnerin Sabina Balut als Topfavoriten war dem Mixed Bewerb ein Flair von classe mondiale nicht abzusprechen. Fast ebenso sensationell wie die Waden von Collins, war das VRC Spieler Aufgebot, das in einzelnen Bewerben bis zu einem Drittel der Teilnehmer ausmachte. Selbst dem Neidvollsten dürfte hier ein „beachtlich“ entgleiten.
Überschwemmung hin oder her, am Samstag um 11 Uhr ging es los. Die Auslosung für die VRC-Starter war vielversprechend. Wagner/Kollmann, aufgrund vergangener Erfolge an Position 2 gesetzt, führten das untere Tableau an. Ein Halbfinale gegen die an Position 3 gesetzten Springer/Rybska wäre laut Papierform historisch für den VRC und geradezu sensationell. Und so kam es dann auch. Nach Rücksprache mit Daniel Springer, der die Kirche gern im Dorf lässt, war das gute Abschneiden auch auf das Losglück zurückzuführen. Wie immer sehr korrekt – wir freuen uns dennoch.
Auf dem Weg ins (sensationelle) Halbfinale hatten beide Paarungen jeweils einen hauchdünnen Sieg zu verzeichnen, wobei Kollmann/Wagner sogar Matchbälle abwehrten. Das Vereinsduell um den Finaleinzug
konnten diesmal Springer/Rybska für sich entscheiden. Dass es auch anders hätte ausgehen können, zeigt das letzte Aufeinandertreffen, bei dem sich Kollmann/Wagner durchsetzen konnten. Der erste Finaleinzug eines VRC-Paares bei einem Turnier dieser Kategorie wurde am zweiten Turniertag durch das überragende Duo Filimon/Balut beendet, die auf dem Weg ins Finale mit Galos/Mais eine weitere VRC-Paarung hinter sich ließen.
Bei den Einzelbewerben wurde der VRC-Kader durch die Neuzugänge Erik Gebeshuber und Simon Hundsbichler sowohl sportlich als auch charakterlich verstärkt. Die erste Runde brachte gleich zwei VRC-interne Duelle, in denen Benedikt Mais gegen Daniel Springer sowie Erik Gebeshuber gegen Neeraj Settypalli das bessere Ende für sich hatten und in die zweite Runde einzogen. Die dritte Runde erreichte hingegen nur noch Simon Hundsbichler, der seinen Ex-Vereinskollegen Markus Schaller in zwei Sätzen besiegen konnte. Markus, vom größten Badmintonverein Österreichs, wird unseren geliebten VRC in der kommenden Saison in der Bundesliga als Leihspieler vertreten. In Ermangelung anderer Vereinskollegen wurde Markus Schaller während des Turniers vom sozial auftretenden VRC-Personal adoptiert und herzlich umsorgt. Wir hoffen, dass er sich wohl gefühlt hat. Mit dem fünften Platz stellte Simon Hundsbichler eine weitere Bestmarke für den VRC im Herreneinzel auf. Überschattet wurde das Herreneinzel vom Lospech von Elias Kollmann, der nun bei vier aufeinanderfolgenden Turnieren in der ersten Runde einen Spieler der Top 3 der Setzliste zugelost bekam. Für Interessierte: Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt knapp eins zu einer Million. Statt nach Sponsoren zu suchen, bitten wir Elias einen Lottoschein auszufüllen.
Im Dameneinzel erreichte Barbara Galos, eine der ältesten noch lebenden und auf diesem Niveau aktiven Badminton-Spielerinnen unseres Vereins, die zweite Runde und schloss mit einem guten fünften Platz ab. Müde vom Feiern des Mixed-Finaleinzugs und vom Losglück im Stich gelassen, musste sich Veronika Rybska der Hünin Kateryna Zaitseva geschlagen geben. Die verbleibenden Spiele konnte sie jedoch für sich entscheiden – Rang 9.
Für die Doppelbewerbe reisten weitere VRC-Größen aus dem fernen Wien in die überflutete Provinz. Der aus Japan an Österreich ausgeliehene Harunobu Kagawa bestritt sein letztes Turnier im VRC-Dress. Ihn zieht es beruflich nach Frankreich – Frau und Kind nimmt er auch mit. Wir wünschen ihm das Allerbeste. Die zweite Doppelrunde bzw. das Viertelfinale erreichten insgesamt sechs VRC-Spieler. Doch nur der famose Simon Hundsbichler, gemeinsam mit Findelmitglied Markus Schaller, konnte ins Halbfinale vordringen. Weitere Siege blieben ihnen verwehrt – Platz 4. Die Ansprüche der beiden sind jedoch höher. Im Damendoppel konnte unser Neuzugang Nicoletta Tiron mit ihrer Partnerin von WAT Simmering den hervorragenden dritten Platz erkämpfen und einen weiteren Podiumsplatz sichern.
Wir können zufrieden sein.